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2. Bundesschulgartentag Gemeinschaftsaktion am 12. Juni 2018

Gesprächsrunde für SchulgärtnerInnen und alle, die es werden wollen!

Schulgärten sind Erlebnisräume und für die Kinder ein spannender Einstieg in die Wunderwelt guter und gesunder Lebensmittel. Ihre Potenziale, Ziele und den Zweck eines Schulgartens wurde in einer Abendveranstaltung am 12. Juni 2018 im Rahmen des bundesweiten 2. Schulgartentages im Lerngarten der Pädagogischen Hochschule (PH) in Karlsruhe am Adenauerring mit Experten und hiesigen Lehrkräften diskutiert. Eingeladen hatten dazu die Vereine Slow Food Deutschland, Junior Slow Karlsruhe und die BAG Schulgarten.

Bei einem Rundgang führte die BAG-Vorsitzende Dr. Dorothee Benkowitz durch den 9.000 qm großen Öko-Lerngarten, vorbei an einer Wildblumenwiese, Gemüse- und Kräuterbeeten, einem Amphibienteich mit Seerosen, Duftgarten, Färberpflanzen mit Naturfarben, durch einen verwunschenen Hainbuchenwald mit uraltem Baumbestand, Bienenvölkern, Hornissen-Nisthilfe und Vogelnistkästen … „Studierende an der PH bringen hier ihre eigene Ideen ein, gestalten den Garten; sie säen, pflanzen, pflegen und ernten!“, erklärt die Vorsitzende. Der Garten diene in erster Linie als Studienort und Erfahrungsfeld für Studierende des Lehramts und der Kindheitspädagogik. Ihre Gestaltungskompetenz erschließt sich durch den Kontakt zur Natur völlig neu.

 

Mit diesen vielfältigen Eindrücken und Aspekten, die auf Kinder übertragbar sind, startete man in die Gesprächsrunde. Rund 30 Lehrkräfte von Karlsruher Schulen und Kindertagesstätten, freiwillige Betreuer von Schulgärten, Vertreter des Städtischen Gartenbauamtes, des BAG Schulgartens sowie das Team des Slow Mobils Karlsruhe waren anwesend.
Schnell wurde klar, dass ein Schulgartenprojekt nicht nach Schema F, sondern jedes für sich nach eigenen Regeln funktioniert. Die Karlsruher Eichendorffschule hat zum Beispiel einen Schulgarten mit Hochbeeten, der erst vor Kurzem wieder reaktiviert wurde. Das Max Planck Gymnasium in Rüppur kultiviert seit 13 Jahren einen 1000 qm großen Garten mit Gemüse-, Blumenbeeten, Gartenhäuschen und einem Seerosenteich. Der Faktor Zeit und die Bereitschaft der Lehrkraft spielen bei der Etablierung und langfristigen Nutzung eines Schulgartens eine erhebliche Rolle. „Damit steht und fällt das Projekt!“, sagt Angelika Ziegler vom Slow Mobil Karlsruhe aus Erfahrung und verweist auf die in 2015 gestartete Gemeinschaftsaktion mit dem Slow Mobil und der BAG Schulgarten e.V. an zwei Karlsruher Schulen mit Hochbeeten. Vier Monate lang erlernten die Kinder den Kreislauf der Pflanzen und ihren Entwicklungszyklus innerhalb des Schulunterrichts in Theorie und Praxis. Im Slow Mobil wurde mit dem selbst angebauten und erntereifen Gemüse wie Mairübchen, Rote Bete, Kartoffeln, Bohnen oder Salaten leckere und gesunde Gerichte getreu dem Slow Food Motto: gut, sauber, fair, zubereitet und genussvoll verspeist. Betreut wurde die Aktion von den Lehrerinnen, den StudentInnen der PH und dem Kochteam des Slow Mobils.

 

Es ging an diesem Abend aber auch um ganz pragmatische Fragen, z.B. an was es dringend fehlt, um den Schulgarten voranzubringen? Welches Gemüse ist bis zu den Sommerferien erntereif? Wer pflegt die Gärten in den Sommerferien? Wie generiert man Spenden für einen dringend benötigten Wasserschlauchwagen? Sind Sachspenden Geldspenden vorzuziehen? Wo gibt es staatliche Zuwendungen? Um Schulen bei der Einrichtung eines Schulgartens, Lehrer/innen bei der fachlich-gärtnerischen (Aus-) Bildung zu unterstützen bot Frau Buchmüller vom Städtischen Gartenbauamt ihre Unterstützung an. Dr. Benkowitz und Karlheinz Köhler von der PH stellten einen Workshop zum Thema „Richtige Anbaupflanzung von Sommergemüse“, für die Pädagogen in Aussicht. Am Ende war man sich einig, ein gut funktionierendes Netzwerk von Schulgärten zu knüpfen und zu starten. Dafür will man einen Adressverteiler einrichten, um sich regelmäßig auszutauschen und zu unterstützen. Das nächste Treffen findet mit dem Workshop „Richtige Anbaupflanzung von Sommergemüse“ im Lerngarten der PH Karlsruhe in den nächsten Monaten statt.

Nachbericht der BNN vom 14. Juni 2018:

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